„Mit der Aufnahme in das Netzwerk ‚Elysée-Kita‘ wird die jahrelange Arbeit der Kitas und ihrer Träger gewürdigt. Neben der Sprachförderung legen sie vor allem die Wurzeln für Offenheit und Verständigung. Die deutsch-französischen Beziehungen werden so weiter gepflegt. Ich gratuliere dem gesamten Team beider Kitas. Durch die Verleihung der Plakette wird das Engagement der Einrichtungen nun auch für die Öffentlichkeit sichtbar“, so Kultusminister Christian Piwarz. Zu Gast war außerdem Philippe Guilbert, Referatsleiter Bildungs- und Sprachkooperation der Kulturabteilung der Französischen Botschaft.
Ein Europa der Mehrsprachigkeit durch frühkindliche Sprachkompetenz
Mit dem „Elysée-Kita-Programm“ wird schon in der frühkindlichen Bildung das Interesse an der französischen Sprache und der Kultur unseres Nachbarlandes gefördert. Die Kitas werden auf Grundlage der deutsch-französischen Qualitäts-charta für bilinguale Kindertageseinrichtungen zertifiziert. Die Entstehung des Netzwerks mit inzwischen mehr als 260 Kitas/Écoles maternelles auf deutscher und französischer Seite wurde im Rahmen der deutsch-französischen Agenda 2020 beschlossen. Das Ziel ist es, einen konstruktiven Beitrag zu einem Europa der Mehrsprachigkeit zu leisten.
Kein Zuviel an Sprache: Bilingualer Kita-Alltag führt zu kultureller Offenheit
Seit dem Schuljahr 2004/05 existiert in der integrativen BBW-Kindertagesstätte „Sonnenwinkel“ das bilinguale deutsch-französische Angebot. Es entstand auf Wunsch der Eltern, die ihren Kindern Zweisprachigkeit bereits im Kindergartenalter ermöglichen wollten. Mittlerweile gibt es drei bilinguale Gruppen: zwei im Kindergartenbereich für Kinder zwischen drei Jahren und Schuleintritt sowie seit 2017 eine Krippengruppe für die Kleinsten ab einem Jahr.
Die Vermittlungsformen der zweisprachigen Bildung und Erziehung sind vielfältig. Neben Einbindung spezifischer französischer Ereignisse im Jahreskreis, wie beispielsweise das Lichtfest „Chandeleur“, sind französische Lieder und Spiele Teil der Routine. Französisch ist gleichwertige Alltagssprache. Das wird durch den hohen Anteil an frankophonen Mitarbeitenden – ergänzt durch deutschsprachige Erzieher*innen mit sehr guten Französischkenntnissen – erreicht. Neben dem frühen Kontakt mit der Sprache und Kultur unseres Nachbarlands spielt in der Kita das Thema „Multikulturalität“ allgemein eine große Rolle. Freiwillige aus dem Ausland sind im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps fester Bestandteil des Kita-Teams. „Es geht uns um Weltoffenheit. Die Kinder sollen über den Tellerrand gucken und sehen, dass es verschiedene Wege gibt zu leben“, beschreibt Leiterin Anja Penndorf das Kita-Konzept.
Gruppenfoto hintere Reihe von links nach rechts: Tobias Schmidt (Hauptgeschäftsführer BBW-Leipzig-Gruppe), Philippe Guilbert (Referatsleiter Bildungs- und Sprachkooperation der Kulturabteilung der Französischen Botschaft), Anja Penndorf (Kita-Leiterin), Christian Piwarz (Sächsischer Staatsminister für Kultus)
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